„Musik ist eben Mathe“ – das hört sich abschreckend nach trockener Theorie an? Weit gefehlt! In der zweiten Auflage von Ögers Music-Camp mit dem Thema Songwriting standen Praxis und selbst Musik machen im Vordergrund. Die Teilnehmer hatten ihren Coach Lennart A. Salomon sogar von sich aus um eine kleine Einweisung in die theoretischen Grundlagen gebeten.

Denn der Musiker und Komponist aus Hamburg verstand sich unter anderem bestens darauf, am Beispiel erfolgreicher Popsongs die Arrangements leicht nachvollziehbar zu analysieren und schnell umsetzbare Tipps zum Songwriting zu geben. Das bescherte den Nachwuchsmusikern manches Aha-Erlebnis.
Harmonische Zusammenarbeit
Kurzfristige Krankheitsausfälle hatten zwar die Zahl der Teilnehmer und Coaches geschrumpft, doch tat dies glücklicherweise dem stimmigen Ablauf des Camps keinen Abbruch. Dass sich einige schon aus Bandformationen kannten, andere ihre Mitstreiter noch nicht, war der sofort einvernehmlichen Zusammenarbeit überhaupt nicht anzumerken.
Was sicher ebenso an der gegenseitigen Anerkennung unterschiedlicher Fähigkeiten wie an der ähnlichen Motivation lag: Alle gaben als Grund für ihre Teilnahme am Camp auch den Wunsch an, durch den Austausch mit anderen inspiriert zu werden.
Der Input und die Leistung, den die Gruppe bestehend aus einem Schlagzeuger, zwei Pianisten, einer Sängerin und einem Gitarristen, ablieferte, veranlasste Coach Salomon am Ende des zweitägigen Workshops in den Räumen der Sylter Kreismusikschule Nordfriesland zu dem Lob: „Wir haben hier wirklich ein hohes Niveau erlebt.“

Klasse Song als Ergebnis
Auf Grundlage der Komposition eines Mitstreiters brachten alle ihre musikalischen Ideen ein, schrieben gemeinsam einen Text, setzten die von Salomon vermittelten Tools ein und funktionierten schließlich als Band mit einem richtig guten Song. „Macht auch ruhig mal Fehler“, bestärkte der Singer-Songwriter mit 30 Jahren Erfahrung im Komponieren die Amateurmusiker. „Daraus entstehen oft die besten Sachen. Und erweitert eure eigene Farbpalette durch gemeinsames Schreiben.“
Erwartungen wurden erfüllt
So erlebten alle das Camp als ausgewogenen Mix zwischen Basics der Musiktheorie, die nützliche Tools bereitstellt, und lockerer Praxis, bei der sich jeder mit Ideen zu Text und Komposition einbringen konnte. Und das neben ernsthaften Fragestellungen mit viel Humor und ausgelassenem Herumalbern. Damit waren ihre Erwartungen voll erfüllt worden.
Gibt es dann noch Bedarf für eine weitere Förderung? Unbedingt – Hilfe beim rhetorisch ausgefeilten Texten, Anleitung beim Recording, professionelles Vocal Coaching oder Tipps fürs Improvisieren würden die Camp-Teilnehmer ebenfalls gern bekommen. Gut zu wissen…

Fortsetzung in Planung
Genauso wünschen sich die Organisatoren auch künftig die Förderung für Sylter Musiker – Teilnehmer, die mit ihrer Leistung und dem Workshopangebot zufrieden sind, ein Coach, der seine weitergegebenen Erfahrungen gern und bestens bei den jungen Talenten angelegt weiß und eine Stimmung mit höchstem Gute-Laune-Pegel.
„Trotz der geringen Teilnehmerzahl ist Ögers Music-Camp wieder als großer Erfolg zu werten, denn alle sind hochmotiviert und mit viel Input rausgegangen“, freute sich Ron Glauth. Lennart A. Salomon pflichtete bei: „So ein Angebot sollte man nutzen – für ähnliche Workshops müssen Teilnehmer sonst Hunderte Euros zahlen.“
Das gute Feedback nehmen alle Beteiligten optimistisch zum Anlass, die Reihe der Music-Camps fortzuführen. Dabei gilt der Dank Öger Akgün für seine weitere Unterstützung.