„Es war die schwerste Sturmflut seit rund zehn Jahren“, berichtete unter anderem der NDR. Die gesamten Auswirkungen des Unwetter-Marathons zeigen sich erst jetzt: massive Schäden an den Badestränden vor Kampen, Wenningstedt und List sind fraglos die schmerzhaftesten Hinterlassenschaften der Stürme. Besonders eindrücklich sind die Sand-Verluste aber am Brandenburger Strand in Westerland, der nahezu nicht mehr vorhanden ist. Hier klaffen bis zu anderthalb Meter hohe Abbruchkanten. Die Befüllung der Scharten muss allerdings noch warten. Etliche Tonnen Sand können erst im Frühjahr, nach Beendigung der Sturm-Saison, wieder vorgespült werden, damit der feinkörnige Badestrand für die Insulaner und Gäste in der Sommersaison auch sicher liegen bleibt.
Sturm-Bollwerk hält stand – Sylter Ortschaften kommen mit dem Schrecken davon
Für gute Nachrichten sorgten die Sylter Küstenschutzmaßnahmen: die am Westerländer Hauptstrand frisch verstärkte Ufermauer zeigte sich von den massiven Wellen der Sturmfluten unbeeindruckt. Und auch die vorgelagerten Erdwälle trotzten dem dreitägigen Dauerbeschuss von Wind- und Wasser. Nach Aussage des Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN.SH) war die Deichsicherheit zu keiner Zeit in Gefahr. Abseits der arg ramponierten Strände blieben die befürchteten schweren Schäden im Insel-Inneren aus, weiß der Gemeindewehrführer Siegfried Engel: „Lediglich wegen einiger Schild-, Baum- und Dach-Schäden mussten wir ausrücken.“ In Sachen Orkan-Tiefs ist die schönste Nordsee-Insel ja bereits Kummer gewohnt – diesen drei Rekord-Stürmen hat Sylt aber tapfer standgehalten.