Die schaufelnden Bagger und das langsame Entstehen der Spielmöglichkeiten zu beobachten, war zwar ziemlich spannend (die Buddelpost berichtete) – noch viel mehr Spaß machte es den Schülern der St. Nicolai-Schule in Westerland allerdings, “ihren” fertiggestellten Spielplatz endlich ausprobieren zu dürfen.
Vorfreude bei Klein und Groß
Und die erwachsenen Bauherren und –beobachter konnten es den Kindern sehr nachfühlen, hatten sie doch fast ebenso auf die Einweihung des neuen Spielplatzes hin gefiebert.
Auch wenn für die Begriffe von Bürgermeister Nikolas Häckel die Bauzeit von rund zwei Monaten alles andere als lang war. “Es ist einfach großartig, dass wir so schnell und noch vor den Sommerferien fertig geworden sind”, freute er sich über das Ergebnis, “wenn alle gemeinsam anpacken”.
Ein besonderer Spielplatz
Das unterstrich Schuldirektor Horst-Peter Feldt ebenfalls voller Freude in Anbetracht der Besonderheit des neugestalteten Schulhofes: Es ist der erste und bisher einzige barrierefreie Spielplatz auf der Insel. Feldt richtete seinen Dank ebenso an die Gemeinde wie an den Jugendpfleger Holger Bünte und alle an der Planung Beteiligten, an Frauke Wehrhahn als Koordinatorin der Arbeiten bei der Gemeinde sowie an die ausführenden Baufirmen Jacobsen und Junge.
Schüler durften mitreden
Als besonders positiv in Erinnerung geblieben war dem Schuldirektor der Anstoß zu Umgestaltung vor rund fünf Jahren. “Von unserem Schülerparlament kam die Anregung, dass es doch auch Spielgeräte für Rollstuhlfahrer geben müsste. Da wurde für andere gesprochen – schön!” Auch bei der Eröffnung ließ er seine Schüler zu Wort kommen und fragte die gespannt wartenden Kinder nach ihrer Meinung zum bunten Spielplatz in den Farben des Schullogos: “So toll” lautete die einhellige Antwort mal mehr, mal weniger schüchtern.
Los geht’s – alle zusammen!
Bevor Häckel und Feldt endlich – auch dabei war das kindliche Zeitempfinden natürlich ein anderes – das rote Band an der neuen Rutsche mit rollstuhlgerechter Rampe zerschnitten, sorgten die Kinder mit ihren Lehrerinnen noch mit einigen Liedern für festliche Stimmung. Die Titel “Jeder ist dabei” und “Ich bin anders, du bist anders” trafen genau den Kern der Idee des Integrations-Spielplatzes. “Ich sehe schon, wie ihr mit den Hufen scharrt – dann nehmt jetzt Euren Spielplatz in Besitz und aufeinander Rücksicht”, gab der Bürgermeister den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg. “Und habt alle miteinander Spaß!”
Aufwendige Planung
Dazu mussten die Kinder nicht lange gebeten werden; sie stürmten jubelnd Kletterturm, Schaukel & Co. Diese Freude rechtfertigte allemal die sorgfältige Planung und manche zeitintensive Detailarbeit. “Wir haben teilweise zwei bis drei Stunden an der genauen Ausrichtung der Spielgeräte gefeilt, damit auf engem Raum alles passt”, erzählte Architekt Lars Rohde. So konnten nicht nur die vorgeschriebenen Abstände erfüllt werden, sondern auch der gesamte Baumbestand erhalten bleiben.
Mit Fördermitteln
180.000 Euro ließ sich die Gemeinde das Bauprojekt kosten, auf die Gesamtsumme von rund 230.000 Euro stockte das Land Schleswig-Holstein mit Fördermitteln aus dem Fonds für Barrierefreiheit auf. Dies kommt nicht allein den Nicolai-Schülern zugute – der Spielplatz ist öffentlich und damit für alle Kinder gedacht. Deshalb hoffen alle Beteiligten auf Rücksichtnahme und die Vernunft aller Nutzer, den Spielplatz immer ordentlich zu hinterlassen.