Als letzter der acht Sylter Ringreitervereine ritten am vergangenen Sonntag die Sylter Amazonen von 1982 ihre Königinnenwürde aus. Vom frühen Nachmittag an ging es auf der Festwiese hinter dem Muasem Hüs hoch zu Ross nur um eines: Die Erste sein, die drei der begehrten Ringe je Runde mit der Lanze aufsticht. Waren diese bei den Stiftungspreisen anfangs noch bis zu 25 Millimeter groß, wurden sie beim Ausreiten der ringreiterlichen Adelstitel zunehmend kleiner. Gerade einmal zwölf Millimeter ist am Ende der Königinnenring, um den die Mitglieder – ausschließlich Damen – kämpften.
Dass das Königsreiten am Abend fortgesetzt wurde, auch nachdem Irina Wanger den dritten Königsring gestochen hatte, war eine seltene Ausnahme: Kaum sonst war es bisher vorgekommen, dass ausgerechnet eine Gastreiterin als Erste den dritten Ring holt. Als Anwärterin auf die Mitgliedschaft in dem Ringreiterverein hat sie leider noch kein Recht auf die Königinnenwürde, und so wurde weitergeritten – allerdings hat Irina damit bereits bewiesen, was ihre Mitstreiterinnen erwartet, sollte sie offiziell in den Verein aufgenommen werden.
Am Ende wurde Christiane Hoffmann-Boysen – von Anfang an als Favoritin gehandelt – die neue Königin der Sylter Amazonen von 1982 und durfte von ihrer Vorgängerin Julia Tasker die begehrte Schärpe entgegennehmen. Die zwei Prinzessinenwürden gingen in diesem Jahr an Mutter und Tochter: Prinzessin wurde Anke Schmitz, Kronprinzessin ihre Tochter Lena.
Ein weiterer Ringreitertermin wartet in diesem Jahr noch auf alle Freunde des Sylter Traditionssports: Am 26. August treten auf der Wiese hinter dem Muasem Hüs beim Amtsringreiten alle acht Inselvereine gegeneinander an.