Von Anfang an – nämlich, seit der gebürtige Reinbeker Rainer Herold seine erste Galerie 1978 in Hamburg eröffnete – präsentierte er vornehmlich Künstler aus dem norddeutschen Raum, da sie ihm von anderen Ausstellungen vernachlässigt erschienen. Deshalb wollte er ihnen die angemessene Wertschätzung zukommen lassen, und dies gilt auch seit über 25 Jahren in seiner Kampener Dependance der Galerie Herold.
Die Vielfalt zeigen
Hier können die Besucher aktuell Werke von Emil Nolde, Eduard Bargheer, Erich Heckel, Friedrich Schaper, Ivo Hauptmann und anderen Malern sehen. „Wir demonstrieren durch die Vielzahl der Künstler in einer Ausstellung gern die Fülle des breitgefächerten Schaffens“, erklärt Rainer Herold. Abgedeckt sind die impressionistische und expressionistische Epoche sowie die zeitgenössische Kunst, vertreten mit Aquarellen, Lithografien oder Tuschpinselzeichnungen.
Bemerkenswerte Unikate
Eines der bemerkenswerten Bilder ist eine handsignierte Farblithografie von Nolde – der echte Unikat-Druck einer Windmühle am Wasser. Auch eine Szene des Hamburger Hafens von Schaper und eine Sylter Landschaft von Bargheer zieren die Präsentation.
Bildhauer neben Malern
Noch unterstrichen werden die Kunstwerke durch ausgesuchten Rahmen, wofür Rainer Herold ein besonderes Händchen hat. Es sind alte Einzelstücke, die dank ungewöhnlicher Materialien und Formen mit dem Bild eine kongeniale Wirkung entfalten.
Stimmiger Gesamteindruck
Mit geübtem Blick für Details sind die Bilder in den Räumen der Galerie hier und da mit einem wunderschönen Möbelstück und Blumen arrangiert – perfekt für den stimmigen Gesamteindruck. Neben den Malern vervollständigen einige Bildhauer mit ihren Exponaten die Ausstellung, wie zum Beispiel die schlichten und dabei so raffinierten Steinskulpturen von Heinrich Meyer.
Galerie täglich geöffnet
Besuchen können Interessierte die Galerie im Braderuper Weg 4 täglich ab 11 Uhr sowie sonntags ab 12 Uhr und von Rainer Herold die Geschichte jedes einzelnen Werkes erfahren. Denn seine Leidenschaft für die Kunst und seine bevorzugten Künstler hat nicht nachgelassen, seit er vor Jahrzehnten noch selbst auf die Pariser Flohmärkte ging und nach Bildern stöberte.
Die ganze Familie liebt Kunst
Damit hat er offensichtlich seine gesamte Familie angesteckt, denn nicht nur seine Frau Karin unterstützt ihn in den Galerien.
Sein Sohn Patrick ist in den Hamburger Ausstellungsräumen unter anderem für die zeitgenössische Kunst verantwortlich, während seine Tochter Katharina – studierte Kunsthistorikerin mit einem hervorragenden Auge für künstlerische Arrangements – jüngst auf Mallorca begann, ein Kunst-Consulting-Projekt aufzubauen.
So wandelte sich der ambitionierte Privatbesitz Rainer Herolds, dem der Erwerb von zahlreichen Werken aus den Nachlässen des Expressionisten Heinrich Steinhagen und des Impressionisten Friedrich Kallmorgen zugrunde lag, zu einem erfolgreichen Kunsthandel und eine Generation später sogar zum echten Familienunternehmen.