Strandkorbversteigerung in List auf Sylt

Lister Strandkörbe mit neuer Wirkungsstätte  

Wie jedes Jahr zum Ende der Hauptsaison versteigerte die Kurverwaltung in List auch diesmal wieder 40 ausrangierte Strandkörbe. Die neuen Besitzer kommen dabei nicht nur von der Insel.
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Wer bei der Adresse „Weinst(r)and an der Düne EINS“ auf ein neues gastronomisches Angebot auf Sylt gehofft hatte, wird leider enttäuscht, denn der Hofausschank vom Weingut Barth liegt nicht zwischen Hörnum und List, sondern zwischen Kaiserslautern und Frankfurt. Wer dort einkehrt, wird bald dennoch das Gefühl haben, auf der Insel zu weilen, denn Winzer Volker Barth hat am vergangenen Sonnabend auf der Strandkorbversteigerung in List zugeschlagen.

Tradition zum Ende der Saison

Die Veranstaltung im Inselnorden hat bereits Tradition. Immer zum Ende der Hauptsaison sortiert die Kurverwaltung 40 der Sitzmöbel aus, die dann versteigert werden. Dass es sich dabei um Second-Hand-Ware handelt, ist den Körben nicht anzusehen, denn bevor sich die Interessenten mit ihren Geboten gegenseitig überbieten, werden die Objekte der Begierde gründlich gesäubert und wenn nötig auch repariert. Einer weiteren jahrelangen Nutzung steht damit nichts im Wege.

Höhere Preise als im letzten Jahr

Gleich fünf der gemütlichen Strandmöbel gingen diesmal also an Volker Barth. „Leider nur fünf“, wie der Winzer aus Rheinhessen augenzwinkernd feststellte, als er die fälligen 1.600 Euro nach der Versteigerung bezahlte – im Schnitt also 320 Euro pro Korb. Waren es auf der Auktion im vergangenen Jahr durchschnittlich noch 250 Euro, so sind die Preise in diesem Jahr doch deutlich gestiegen.

Ein Grund dafür könnte sein, dass bereits zum zweiten Mal kein professioneller Auktionator durch die Veranstaltung führte, sondern Kurdirektorin Maiken Neubauer. Wer sich beim Wettbieten um einen Strandkorb durchgesetzt hatte, musste also tatsächlich nur den aufgerufenen Preis bezahlen – und kein zusätzliches Aufgeld für den Hammer schwingenden Profi.

Die Nummer macht den Preis

Auch wenn es nicht das Fachgebiet der Kurdirektorin ist, so hatte sie dennoch ein gutes Auge für die angebotenen Strandkörbe und sah voraus, dass der Strandkorb mit der Zahl 473 zu den beliebtesten Objekten zählen würde. Auf den ersten Blick eher unspektakulär erklärte Maiken Neubauer, dass die Zahl auf ein Geburtsdatum im April 1973 hindeuten könnte und somit auf einen 50. Geburtstag im nächsten Jahr. „Da wäre ein Lister Strandkorb doch ein tolles Geschenk.“ Am Ende wechselte der Korb für 405 Euro den Besitzer.

Auch wenn nach einiger Zeit zahlreiche Bieter bereits gegangen waren, weil sie mit dem selbst gesetzten Limit offensichtlich nicht erfolgreich waren, wurden alle Körbe an diesem Nachmittag versteigert. Nachdem die neuen Besitzer bezahlt hatten, machten sich die Strandkörbe dann in der Regel per Spedition auf den Weg zur neuen Wirkungsstätte.

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