Auf diversen Facebook-Seiten war es zu lesen: Sylt setzt ein Zeichen; alle, die das Bedürfnis verspüren, sollen an den Brandenburger Strand kommen, um sich gemeinsam in einem großen Peace-Zeichen zu formieren. Und dieses Bedürfnis hatten tatsächlich viele in Anbetracht der schrecklichen Situation in der Ukraine – rund 250 Einheimische und Gäste folgten dem Aufruf.
Uneinigkeit auf friedlicher Basis
Es war, als hätte das Wetter die Traurigkeit des Anlasses noch unterstreichen wollen. Kalter Seenebel hüllte die Anwesenden am Strand ein, als sie zunächst von der Sylter Journalistin und Mitinitiatorin der Aktion, Imke Wein, begrüßt wurden.
Die Sylterinnen und Sylter seien durchaus streitbar und in Sachen Einigkeit bei großen Themen auch mal alles andere als vorbildlich. „Aber gestritten wir stets auf dem Fundament von Frieden und humanitären Werten. Dass diese nun – nur 2000 Kilometer entfernt – so mit Füßen getreten werden, erreicht uns unvorbereitet und tief im Herzen“, sagte sie.
Gewalt muss beendet werden
Zusammen mit dem Sylter Surfschulen-Betreiber Angelo Schmitt rief sie deshalb aus voller Überzeugung zu der Versammlung auf, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen. „Nur die Rückkehr zu Verhandlungen und die Beendigung der menschenverachtenden Gewalt in der Ukraine kann der richtige Weg sein“, betonte Imke Wein, die von der großen Teilnehmerzahl überwältigt war.
Als ein lebendiges Riesen-Peace-Zeichen fanden sich denn auch alle Anwesenden zusammen, schwiegen gemeinsam minutenlang und blieben auch nach dessen Auflösung noch hier und da im Gespräch zurück.
Hohe Spendenbereitschaft
Die Aktion fand nicht nur vor Ort, sondern auch in den Medien und auf den Social-Media-Kanälen viel Beachtung. Mehrere Sylter Hilfsaktionen erfuhren bereits enormen Zuspruch, wodurch eine große Menge an Sachspenden in die krisengeschüttelte Region gebracht werden kann.
Liest man die aktuellen Bedarfslisten von medizinischen Materialien über Schlafsäcke bis hin zu Wasserdesinfektionsmitteln, ist das Wissen um die Not in Anbetracht der friedlichen Sylter Kulisse noch schwerer zu ertragen.