Im Sommerhalbjahr zieht Wanderschäferin Uta Wree wieder mit ihrer Herde über die Insel. Durch das Beweiden wird die ursprüngliche Nutzung nachgeahmt und damit eine Überalterung und Verholzung verhindert.
Zum Buch: Das Morsumkliff und die Dünenlandschaft im Norden der Insel wurden 1923 als erste Gebiete auf Sylt unter Schutz gestellt. Eng damit verbunden war die Gründung der Naturschutzgemeinschaft Sylt. Die Insel ist eine der Hauptfiguren des Buches – gemeinsam mit den Pflanzen, den Tieren und den Menschen, die auf ihr leben. Anna-Katharina Wöbse porträtiert in ihrem Buch die fragile Schönheit der Insel und folgt den Fragen: „Was ist die Natur dieser Insel? Und was an ihr ist schützenswert?“ über einhundert Jahre.
Der Verein Sölring Foriining als Träger des Sylt Museums ist der Naturschutzgemeinschaft von Anfang an freundschaftlich verbunden, widmet er sich doch seit rund 50 Jahren nicht nur dem Erhalt der Sylter Kultur und der friesischen Sprache, sondern über den Ausschuss für Landschaftspflege auch dem Schutz der Inselnatur, erinnert sich Vorsitzende Maren Jessen: „Bis heute betreuen wir mittlerweile ehrenamtlich 33 Prozent der Inselfläche mit sechs Naturschutzgebieten und zwei Landschaftsschutzgebieten. Fast die Hälfte unserer Inselfläche steht heute zum Glück unter Naturschutz.“
Mit der Umsetzung der Mammutaufgabe, die Historie der Sylter Natur und der ihr geltenden Schutzbemühungen in Gemälden zu entdecken und diese ins Sylt Museum zu holen, war Museumsleiter Alexander Römer betraut. Das Nissenhaus in Husum, die Gemeinde Sylt, die Naturschutzgemeinschaft, die Akademie am Meer sowie zahlreiche Privatpersonen – ihnen allen danke Römer für Leihgaben und Unterstützung. „Diese Ausstellung konzentriert sich auf das, was der Mensch schuf, als er auf die Natur prallte“, erklärt der Museumschef die Kernaussage der Ausstellung. „Sind Möwen heute die bestimmenden Vögel in Siedlungsbereichen, die sich dem Menschen sehr schlau angepasst haben, um ihm das Fischbrötchen zu klauen, war es damals der Mensch, der den Möwen die Eier klaute, um sich zu ernähren und Geld zu verdienen.“