Um in weihnachtliche Stimmung zu kommen, braucht es neben Adventskranz und Tannenbaum auf Sylt auch einen Jöölboom. Wir erklären, was das ist, woher er stammt und geben Tipps zum Selberbasteln.
Der Neubau in dessen unmittelbarer Nähe könnte das Kulturdenkmal unwiederbringlich zerstören, so die Befürchtung: „Der Aushub eines bis zu 1.000 Kubikmeter großen Kellers in wenigen Metern Entfernung zum Denkmalfuß könnte den 12 Tonnen schweren Deckenstein des Denghoog zum Einsturz bringen“, heißt es auch in der Petition, welche die Sölring Foriining zum Schutz des Grabes ins Leben gerufen hat. Weiter: „Wir haben die berechtigte Sorge, dass beim Einsatz schwerer Baumaschinen unmittelbar neben dem Denkmalfuß die Tragsteine des Megalithgrabes verschoben werden könnten.“ Eines der wichtigsten begehbaren Monolithgräber Nordeuropas und seine über 5000 Jahre alte Geschichte stehe damit auf dem Spiel. Rund 400 neue Unterschriften hat der Verein allein an diesem Nachmittag am Fuße des Denghoog sammeln können, freute sich Maren Jessen: „Dass das Schicksal unseres Kulturgutes so vielen Menschen wichtig genug ist, um am Ostersamstag gemeinsam mit uns zu demonstrieren, freut mich sehr“, so die Stellvertretende Vorsitzende – gerechnet habe sie mit 50 Demonstranten.
Auf dem Denghoog stehend hielt sie gemeinsam mit Beisitzer Mathias Lauritzen unter Applaus ihre Ansprache, in der sie betonte, dass die Schmerzgrenze der Sylter erreicht sei: „Nicht die Investoren, sondern wir Sylter zerstören die Zukunft unserer Kinder und Enkel auf der Insel durch Maßlosigkeit und Sorglosigkeit.“ Sowohl der Tourismus als auch der Bau neuer Häuser gehöre zwar zur Insel und sichere Arbeitsplätze, „Sylt besteht aber nicht nur aus Baulücken, die es alle zu bebauen gilt.“ Ebenso unverantwortlich wie ein Bau in dieser Größenordnung direkt neben einem Steinzeitgrab sei es, ungezügelt noch mehr Bauland auszuweisen und die Hände nach den Außenbereichen der Dörfer auszustrecken, um dort zu bauen. „Es droht bereits der Verkehrskollaps: In der Hauptsaison wird es Jahr für Jahr immer unerträglicher“, so Jessen weiter. Die Sölring Foriining sehe sich als Speerspitze im Kampf gegen diese ungezügelte Bauwut: „Wir wollen dem Wahnsinn entgegentreten, die Gemeinden aufrütteln und hier und heute alle Sylter zum Umdenken aufrufen.“
Im Anschluss an die Brandrede der stellvertretenden Vorsitzenden machte sich die Menge auf und marschierte friedlich durch den Ort bis zur Wenningstedter Kurpromenade und wieder zurück. Die Petition der Sölring Foriining zum Schutz des Steinzeitgrabes Denghoog läuft auch nach Ostern noch weiter und kann online auf der Plattform www.openpetition.de unterschrieben werden.