Demo Multipark

Multipark: Nicht unterkriegen lassen

Er kam nicht völlig unerwartet, trotzdem sorgte der Widerspruch die Interessengemeinschaft der Anlieger gegen den Multipark für einigen Unmut. Die breite Riege der Befürworter rief deshalb zur Demo für das Projekt auf.
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Rund 700 Unterstützer – Bürger jeden Alters ebenso wie Politiker und Mitglieder von Vereinen – folgten der Einladung zum demonstrativen Statement für den Multipark im Sylt-Stadion. Anlass war eine konkret zu erwartende Verzögerung des Baubeginns durch einen Eilantrag.

Eine zu große Lärmbelästigung für die Anwohner und unzureichende Lärmschutz-gutachten waren im Zusammenhang mit dem Bauprojekt Multipark von der IG Anlieger immer wieder moniert worden. In gemeinsamen Gesprächen hatte es aus der Nachbarschaft des Sylt-Stadions zuvor noch geheißen, dass man nichts gegen den Park habe und vielmehr seine Umsetzung auf rechtlich sichere Füße gestellt wissen wolle.

Widerspruch enttäuscht sehr

Demo Multipark
Der Vereinsvorsitzende der Skateboarding Sylt e.V., Gernot Westendorf, wertete das Verhalten der IG Anlieger als unehrlich. (Foto: O. Sippel)

Deshalb ließ der jetzt eingelegte Widerspruch gegen die Baugenehmigung des Kreises Nordfriesland ziemlich viel Ärger hochkochen. Umso mehr die damit einhergehende Aussage, als Standort sei die Fläche bei Keitum eine sinnvollere Wahl. In seiner Rede empörte sich Gernot Westendorf, Vorsitzender des Skateboarding Sylt e.V., deshalb: „Sieht so ehrliches Aufeinander zugehen aus? Nein, es steht eher für täuschen und verhindern.“

Möglicher Kompromiss

Der bereits in Erwägung gezogene Kompromiss einer Teilüberdachung sei ein über die Lärmschutzvorgaben des Gesetzgebers hinausreichendes Entgegenkommen, deshalb nannte Westendorf „den eingeschlagenen Klageweg falsch“. In diesem Punkt pflichtete ihm Bürgervorsteher Frank Zahel bei, der trotz vorwurfsvoller E-Mails als Fürsprecher des Multiparks auftrat: „Eine Aussprache mit allen Beteiligten, die Teilüberdachung, darüber sollten wir reden.“ Einfach die Gerichte entscheiden zu lassen und lange Verzögerungen zu riskieren, damit „wäre keinem Sportbegeistertem geholfen“.

Auch TSV Westerland für Multipark

Demo Multipark
Als Geschäftsführer des TSV Westerland sprach Stefan Reimers im Namen von fast 2000 Vereinsmitgliedern für den Multipark. (Foto: O. Sippel)

Darin waren sich alle Redner einig – es geht bei diesem Projekt um ein vielfältiges Sportangebot und ein Miteinander, das die Insel dringend benötigt. Dies außerdem so schnell wie möglich. Deshalb legte auch Stefan Reimers, Geschäftsführer des TSV Westerland, noch den Rückhalt seines mit 1900 Mitgliedern in Nordfriesland größten Sportvereins in die Waagschale. Da der TSV für das Training unbedingt erneuerte Sportflächen im Sylt-Stadion braucht, „muss der Multipark nicht nur dringend so schnell wie möglich kommen, sondern genau an dieser Stelle.“

Sportliche Jugend ohne Treffpunkt

Demo Multipark
Noah Boockhoff, hier mit seiner Lehrerin Gesa Osmers, möchte im Multipark ungestört Skaten dürfen. (Foto: O. Sippel)

Wie sehr es auf der Insel an Möglichkeiten für eine unkomplizierte sportliche Gemeinschaft der Jugend fehlt, machten die Wortbeiträge der Kinder und Jugendlichen selbst am überzeugendsten deutlich. In ihren Belangen fühlten sie sich nicht richtig wahrgenommen und sie könnten nur schwerlich Plätze finden, um sich mit Freunden zu treffen und etwa zu skaten.

Durchhalten einzige Option

Doch wenn auch dem Bau des Multiparks wieder ein Stein in den Weg gelegt wurde – unterkriegen lassen werde man sich nicht, denn auch beim Skaten stehe man wieder auf, „egal, wie oft man auf die Nase fällt“, betonte Gernot Westendorf. „Man lernt Respekt und Mut, es entstehen Freundschaften. Unsere Jugend verdient den Multipark – jetzt!“

Bleibt abzuwarten, wie das Verwaltungsgericht über den Eilandtrag und den Widerspruch entscheidet.

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