Die Sturmflut vor Sylt war am Samstag stärker, als viele erwartet hatten: Die Strandbaustelle des LKN an der Westerländer Uferpromenade wurde komplett weggespült.
Fast ununterbrochen surren Pedelecs, Lastenräder oder Trecking-Bikes über den Radweg hinter den Dünen im Norden Westerlands. Stillstand herrschte dagegen seit gut einem halben Jahr bei der Planung der Verkehrsführung von Rad- und Fußgängerverkehr rund um den Lornsenweg. In dieser Woche kam endlich wieder so etwas wie Bewegung in den scheinbar festgefahrenen Konflikt. Vor Ort an den Dünen westlich der Steinmannstraße trafen sich jetzt Planer der Ingenieurgesellschaft SHP, ein Vertreter der Verwaltung, Gemeinde-Politiker von SSW, SPD, Grünen, SWG und CDU und die Sprecherinnen und Sprecher der Bürgerinitiative, die sich für den Erhalt des Lornsenwegs als Fußgängertrasse einsetzt. Spontan gesellten sich auch noch viele Anwohner zu der Gruppe, die die möglichen Trassen für den Rad- und Fußgängerverkehr gemeinsam bei einem Fußmarsch in Augenschein nahm.
Als sich die rund 50 Personen danach zur Diskussion im Saal der Senioreneinrichtung an der Steinmannstraße trafen, machten die SHP-Berater schnell klar, dass es nur zwei zu realisierende Möglichkeiten der Trassenführung gibt. Entweder wird der Radverkehr über den Lornsenweg geführt und Fußgängern wird der bestehende Rad- und Fußweg am Dünenfuß zugewiesen oder es bleibt im Prinzip so wie es ist. Der Lornsenweg bliebe dann Fußgängern vorbehalten und die existierende Kombi-Trasse müsse dann entsprechend den Anforderungen an modernen Rundverkehr erweitert werden. Die dritte Variante, den Radverkehr über die Uthlandstraße zu führen, die als Kompromiss von den Grünen vorschlagen wurde, wurde von den SHP-Experten und dem Verwaltungsvertreter als unrealisierbar eingestuft.
In der Diskussion waren sich die Vertreter der Lornsenweg-Initiative, die Vertreter von SSW und SPD gemeinsam mit den anwesenden Nachbarinnen und Nachbarn schnell einig, dass nur eine Trassenführung, die den Lornsenweg als traditionelle Revier für Fußgängerinnen und Fußgänger erhält, in Frage kommt. Nun hoffen die Befürworter dieser Lösung, dass auch die Politikerinnen und Politiker von CDU und Grünen, die sich bisher für die Radtrasse auf dem Lornsenweg stark gemacht haben, umdenken und beim weiteren Abstimmungsprozess dem Bürgerwillen folgen. Der ehemalige Bürgervorsteher Peter Schnittgard (CDU) brachte es auf den Punkt: „Man kann ja auch mal klüger werden!“
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