Am Samstagnachmittag musste die Bundespolizei einen Fahrradfahrer auf dem Hindenburgdamm zur Rede stellen, der Züge fotografieren wollte.
Die Polizeidirektion Flensburg hat jüngst ihren Kriminalitätsjahresbericht 2022 veröffentlicht, der Einblick über die Entwicklung der polizeilich registrierten Straftaten in den Kreisen Nordfriesland, Schleswig-Flensburg und der Stadt Flensburg im vergangenen Jahr gibt.
Auffällig ist der erneute außergewöhnlich hohe Anstieg der Gesamtzahlen im Jahr 2022. Diese sind nach dem ungewöhnlichen Anstieg im Jahr 2021 um 8.067 Fälle auf 34.278 im Jahr 2022 auf eine Gesamtzahl von 61.994 Fällen gestiegen. Dies sei wiederum auf die statistische Erfassung eines einzelnen Ermittlungskomplexes im Kreis Nordfriesland zurückzuführen. Die Fallzahlen sind dort von 8.444 im Jahr 2020 auf 16.927 registrierte Fälle im Jahr 2021 und im Jahr 2022 auf 42.788 angestiegen. Der Anstieg in 2021 lässt sich mit der statistischen Erfassung eines langwierigen Betrugsverfahrens erklären. Dieses wurde im Jahr 2019 eröffnet und 2021 zum Abschluss gebracht. Allein in diesem Betrugsverfahren wurden 8.717 Fälle statistisch erfasst. Ein weiteres Betrugsverfahren wurde 2022 beendet. Hier hatten sich die Geschädigten im guten Glauben auf einer Datingplattform registriert und Geld bezahlt. Eine Gegenleistung wurde nicht erbracht. Allein in diesem Verfahren wurden 33.738 strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Jede Tat wurde statistisch erfasst. Der Schaden beläuft sich auf fast 18 Millionen Euro.
Diese Taten haben laut Polizei-Pressestelle nahezu keine Auswirkung auf die Sicherheitslage im Kreisgebiet. Ohne dieses Verfahren wären im Kreis Nordfriesland 9029 Straftaten erfasst worden, was dem Langzeittrend entspricht. Die Fallzahlen in der Polizeidirektion Flensburg insgesamt wären ohne das Verfahren leicht angestiegen, reihen sich aber laut Polizei-Pressestelle in den stabilen Langzeittrend ein. Einhergehend mit den 33.738 aufgeklärten Taten im Zusammenhang mit dem Betrugsverfahren steigt auch die Aufklärungsquote auf ungewöhnliche 90,8 Prozent.
Die Fallzahlen im Kreis Schleswig-Flensburg sind auf 9529 Fälle gestiegen und bewegen sich im Langzeittrend. Für den Anstieg der Fallzahlen um 801 Fälle sind im Wesentlichen die um 253 angestiegenen Vermögen- und Fälschungsdelikte und die um 244 angestiegenen Rohheitsdelikte verantwortlich. Die registrierten Fallzahlen in Flensburg sind mit 9677 im Vergleich zu den letzten Jahren ebenfalls wieder gestiegen. Für den Anstieg der Fallzahlen um 1054 Fälle sind im Wesentlichen die um 577 angestiegenen Vermögensdelikte und die um 239 angestiegenen Rohheitsdelikte verantwortlich. Hier komme laut Polizei-Pressestelle zum Tragen, dass die Lockerungen und Aufhebungen von Coronabeschränkungen zur Nachholeffekten und sich wieder ergebenden Tatgelegenheiten geführt haben könnten. Die Aufklärungsquote sei laut Polizei mit 63,8 Prozent im Kreis Schleswig-Flensburg und mit über 60,2 Prozent in Flensburg weiterhin sehr hoch.
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