Nach der coronabedingten Unterbrechung bietet der TSV Westerland seit rund einem Jahr wieder regelmäßig Schwimmtraining an – für Nichtschwimmer genauso wie für Kinder und Jugendliche, die Schwimmen als Sport betreiben wollen. „Im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie sind es aktuell rund ein Drittel mehr Kinder bei gleichzeitig weniger Wasserkapazitäten“, erklärt dazu Spartenleiter Thorsten Wronna. Denn bis zum Juli 2020 gab es neben dem Sport- und dem Bewegungsbecken in der Sylter Welle auch noch das Schwimmbad in List, das aber aufgrund einer fehlenden Betriebserlaubnis seitdem geschlossen ist. An diesem Zustand wird sich voraussichtlich die nächsten drei Jahre auch nichts ändern.
„Momentan trainieren wir insgesamt 150 Kinder und Jugendliche im Sportbecken der Sylter Welle. Dazu kommen dann nochmal 30 Kinder, die derzeit im Bewegungsbecken Schwimmen lernen“, erklärt Trainerin Andrea Dietzler. Die Zahlen klingen eigentlich nicht schlecht, wenn da nicht die Wartelisten wären. Bei den Nichtschwimmern sind dort zurzeit 70 Mädchen und Jungs vermerkt, bei den Schwimmerinnen und Schwimmern, die im Verein trainieren wollen, rund 50.
Kurse statt Gruppen
Um das Angebot effizienter zu gestalten, hat sich der TSV Westerland jetzt dazu entschlossen, die derzeit bestehenden Gruppen der Schwimmer aufzulösen. An deren Stelle wird zum 22. August ein Kurssystem treten, mit dem auch den individuellen Anforderungen der Vereinsmitglieder besser Rechnung getragen werden soll. Zudem kann so die Zahl der Kinder und Jugendlichen von 150 auf 210 steigen.
In den einzelnen Gruppen wurden bisher Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Leistungsniveaus unterrichtet. Diese Mischung wird es mit dem neuen System nicht mehr geben. Fünf Kurse werden insgesamt angeboten – zwei davon mit dem Ziel, das Bronze-Abzeichen abzulegen, zwei für „Silber“ und einer für „Gold“.
Daneben wird es sogenannte „Dauerschwimmplätze“ geben. „Diese sind für Schwimmer reserviert, die einfach nur Lust auf Breitensport haben oder auch leistungsorientiert trainieren wollen und nicht nur für ein Abzeichen “, so Dietzler weiter.
Neue Maßstäbe setzen
Auch die Zeiten der Kurse werden nach den Sommerferien neu geregelt. Sie laufen dann immer zwischen zwei Ferienblöcken, fangen also beispielsweise nach den Sommerferien an und gehen bis zu den Herbstferien oder beginnen nach den Winterferien und gehen bis zu den Osterferien.
„Zudem wollen wir neue Standards als Verein vermitteln, wie etwa die Badekappenpflicht“, so Thorsten Wronna. „Außerdem möchten wir einen möglichst gleichen Leistungsstand während des Kursangebotes gewährleisten. Daher müssen Kinder mit einer längeren Fehlzeit pausieren. Ein Einstieg in einen Folgekurs ist selbstverständlich möglich.“ Aufgrund der großen Nachfrage sei das eine notwendige Maßnahme, so der Spartenleiter.
Aber nicht nur auf Seiten der Aktiven wird sich für den TSV Westerland, der als einziger Verein auf der Insel Unterricht für Nichtschwimmer anbietet, etwas ändern, auch im Trainerbereich gibt es Bedarf. „Momentan sind wir drei Trainer, zwölf Übungsleiter und fünf Helfer. Da uns aber in Kürze zwei wichtige Kräfte verlassen, brauchen wir neue Verantwortliche, die den fachlichen Hintergrund für gutes Schwimmtraining mitbringen“, erklärt Andrea Dietzler abschließend.