Unter dem Motto „Der Klang des Regenbogens“ präsentierte die Gezeiten Tanz Company Sylt anlässlich ihres Jubiläums in diesem Jahr eine besonders vielseitige Aufführung. In drei Wochen hatte die Choreografin Suheyla Ferwer mit ihrem Co-Choreografen Dennis Gierga wieder eine große Anzahl Sylter Kinder und Jugendliche in eine ebenso eindringliche wie beschwingte Tanzperformance integriert. Die Premiere im beinahe ausverkauften Alten Kursaal in Westerland machte ihrem Titel alle Ehre, band Groß und Klein bestens mit ein und wurde von den Zuschauern mit entsprechend viel Applaus belohnt.
Jedes Jahr ein Ereignis
Etliche Kinder nahmen zum wiederholten Male teil, einige sind sogar seit Anbeginn dabei – ein großartiges Feedback für die Organisatoren. Alexandra Berendes von der Schulsozialarbeit am Schulzentrum Sylt und Holger Bünte von der Jugendpflege der Gemeinde Sylt wirken immer wieder gern bei der Organisation des erfolgreichen Tanzprojekts mit, welches jährlich in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Sylt und dank der Unterstützung vieler Sponsoren ausgerichtet wird. Bünte war sich auch in diesem Jahr bei der Premiere sicher: „Es ist ein Ereignis.“
Seine Orga-Kollegin Alexandra Berendes betonte, „dass Suheyla einfach ein besonderes Talent dafür hat, aus jedem Kind sein individuelles Können herauszukitzeln.“ Unter der Leitung von Suheyla Ferwer fanden 50 Kinder und junge Erwachsene im Alter von sechs bis 19 Jahren – darunter waren immerhin auch sechs Jungen – sowie sechs Profitänzer und ehemalige Schüler der Choreografin ihren gefeierten Part in der Aufführung.
Stimmige Einheit von Laien und Profis
Mit viel Natürlichkeit und Freude am gemeinsamen Auftritt tanzten die jungen Projektteilnehmer sogar durch Soli und komplizierte Gruppenszenen. Gemeinsam mit den aus Verbundenheit zu Suheyla Ferwer und dem Projekt angereisten Profis brachten sie eine sehr unterhaltsame Aufführung auf die Bühne. Eine Truppe von rund 30 Kindern mit Rollkoffern etwa fegte ebenso fröhlich über die Bühne wie einige ältere Kinder und die Profitänzer mit großer Ausdruckskraft ernsthafte Stimmungen anklingen ließen.
Tiefsinnige Botschaft
Gleichgültigkeit der Umwelt, innere Zerrissenheit, Verständigung über Unterschiede hinweg – nachdenklich wurden wesentliche Belange im menschlichen Miteinander thematisiert. Die abschließende Botschaft unter dem Sinnbild des vielfältigen Regenbogens: „Wir sind das, was wir uns nicht vorstellen können – die gemeinsame Kraft, der Retter, den wir alle suchen.“ Mit einem vielstimmigen Song endete die Aufführung und alle Beteiligten nahmen zusammen den begeisterten Applaus des Publikums entgegen.
Zu schöner Tradition geworden
Als Schirmherr brachte Bürgermeister Nikolas Häckel seinen „großen Respekt für das, was in solcher Harmonie geleistet wurde“ zum Ausdruck. „Ich freue mich, dass ich dabei sein kann.“ Auch die Gründerin der Gezeiten Tanz Company Sylt, Birte Wieda, die zur Initiierung des Tanzprojekts vor 15 Jahren durch die tanzpädagogische Arbeit des britischen Choregraphen Royston Maldoom angeregt wurde, besuchte die Premiere und verriet, dass sie das Ganze damals eigentlich vor allem für ihre Tochter Magdalena ins Rollen gebracht hatte. Immerhin fünf Mal machte diese denn auch im Laufe der Jahre mit. Gern erinnerte sich Birte Wieda an die stets aktuellen und nachdenklichen Thematiken der Aufführungen. „Es ist wirklich eine ganz schöne Tradition daraus geworden“, sagte sie.