In ganz Schleswig-Holstein standen der Landespolizei bisher nur zwei dieser speziell ausgebildeten Spürhunde zur Verfügung. „Hierbei sind wir noch mehr als in anderen Bereichen auf ehrenamtliche Hilfe angewiesen“, sagt Peter-Jörg Zimmer, der verantwortliche Ausbildungsleiter für den Bereich Mantrailer bei der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung. Zwar sollen im Sommer zwei von fünf in Ausbildung befindlichen Mantrailern die Prüfung ablegen, dennoch ist die Erfolgsnachricht von Sylt jetzt sehr willkommen: Vier Hunde haben Anfang Mai ihr Zertifikat als geeignete Mantrailer erhalten.
Geprüft wurden von Diensthunde-Fachlehrer Zimmer und Dennis Bresa von der Bereitschaftspolizei Schleswig-Holstein mit Barnie, Charlie, Fiete und Ringo unter anderem vier Spürnasen aus dem Sylter Mantrailer-Team von Simone Bahnsen. Drei der vierbeinigen Prüflinge schafften die Anforderungen problemlos, nur Charlie hatte zuvor unglücklich einen Elektrozaun gestreift und war deshalb bei der Prüfung unkonzentriert.
Keine leichte Aufgabe
Schwierig ist die Aufgabe – da unter Ernstfallbedingungen noch deutlich herausfordernder als im Training – ohnehin und demensprechend meist hoch die Durchfallquote. Gefordert ist vom Hund die souveräne Verfolgung der Fährte einer fremden Person, die über die Strecke von rund einem Kilometer zuvor durch ein Wohngebiet gelaufen ist. Eine zuverlässige Nase bewies hierbei neben den Hunden aus dem Sylter Mantrailing-Team auch ein Mantrailer des Deutschen Roten Kreuzes.
Alle vier zertifizierten Hunde zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur – wie andere Suchhunde – auf undifferenzierten menschlichen Geruch reagieren und so etwa verschüttete Personen aufspüren können. Mantrailer identifizieren den individuellen Geruch bestimmter Personen, um sie sogar über asphaltierte Flächen hinweg bis in Gebäude hinein ausfindig zu machen.
Hunde müssen zuverlässig sein
Wie verlässlich ein so ausgebildeter Hund sein muss, der die Polizei beim Einsatz anlässlich von Gefahrenabwehr unterstützt, macht Peter-Jörg Zimmer deutlich: „Wir folgen auf der Suche nach einer vermissten Person ganz der Zielvorgabe des Suchhundes, ob zu Fuß oder per Helikopter. Sollte der Hund eine falsche Richtung vorgeben, kommt für die möglicherweise ganz in der Nähe übersehene Person die dringende Hilfe zu spät.“
Wer Interesse an dem Thema hat und einmal das Sylter Mantrailing-Team mit Trainerin Simone Bahnsen kennenlernen möchte, kann alle Informationen auf www.sylter-mantrailing.de nachlesen.