Was kommt dabei heraus, wenn diese Dinge zusammentreffen: das Angebot einer Musikförderung, die finanzielle Unterstützung dieses Angebots, der Ehrgeiz, sich durch Förderung musikalisch zu verbessern? Richtig, im besten Falle ein echt gutes Workshop-Wochenende, aus dem alle Beteiligten eine Menge mitnehmen. So geschehen dank des Sylter Unternehmers Öger Akgün und Ron Glauth, der gemeinsam mit Annika Feldmann und dem Team der Gemeinde Sylt auch für die Organisation des Henner-Krogh-Förderpreises verantwortlich ist.
Spende von Öger Akgün
Auslöser für dieses Music-Camp, welches in der Sylter Bezirksstelle der Kreismusikschule Nordfriesland mit rund 30 Teilnehmern stattfand, war die Spende Öger Akgüns in Höhe von 4.000 Euro an die Henner-Krogh-Stiftung. Diese wurde 2019 erstmals als Zusatzpreis bei der jährlichen Förderpreis-Veranstaltung vergeben. Nach Ansicht der Organisatoren gab es allerdings in Bezug auf den Fördergedanken noch Luft nach oben.
Coaching für alle
Warum nicht die Teilnehmer im Voraus konkret auf ihre Bedürfnisse hin coachen, um sie noch fitter für ihren Auftritt zu machen, dachte sich Ron Glauth. Da nun die gesamte Sylter Musikszene im Laufe von fast zwei Corona-Jahren mittlerweile arg zurückgeworfen war, entschloss man sich: Es soll ein Coaching-Angebot für alle Sylter Musikerinnen und Musiker her, um die Szene wieder zu beleben. Darauf angesprochen erklärte sich Öger Akgün sofort bereit, diese Idee mitzutragen und seine Spende dafür einzusetzen. So konnte die Planung eines kostenlosen Music-Camps für Musikbegeisterte aller Altersklassen auf Sylt angeschoben werden.
Von Singen bis Programmieren
Um eine wirklich insulare Veranstaltung daraus zu machen, holte Ron Glauth vier Coaches mit engem Sylt-Bezug für die verschiedenen Workshops ins Boot. Verantwortlich für das Vocal Coaching war Björn Hecht-Bleicken, selbst erfolgreicher Förderpreis-Teilnehmer und „Power-Voice-Trainer“. Zum Thema Songwriting wusste Jörn Ingwersen – aus langen Jahren als Musiker mit großem, eigenem Repertoire – eine Menge zu erzählen.
Den richtigen Rhythmus und mitreißenden Groove vermittelte Peer Oehlschlägel, sein Fachgebiet als Schlagzeuglehrer und Bezirksstellenleiter der Sylter Kreismusikschule. Welch verblüffend satten Sound man ganz ohne Instrumente nur mittels App produzieren kann, zeigte Studienrat Jan-Hendrik Otten alias „Jan Solo“ seinen Kursteilnehmern.
Alle waren zufrieden
Nach zwei Tagen intensiver Beschäftigung mit den verschiedenen Themenbereichen waren die Rückmeldungen von Teilnehmern und Dozenten einhellig positiv; Lob für die professionellen Tipps auf der einen, Freude über die motivierte Mitarbeit auf der anderen Seite. Die gute Wertung für „eine gelungene Organisation“ konnte Ron Glauth zu Recht für sich verbuchen.
Nächstes Camp in Aussicht
„Wir sind mit dieser Form der Musikförderung auf dem richtigen Weg“, ist er sich sicher. „Die Anzahl der Teilnehmer und altersmäßige Durchmischung zeigt, dass es Bedarf und breites Interesse daran gibt.“ Daraus ergibt sich eine wichtige Verknüpfung mit dem Henner-Krogh-Förderpreis, wofür das Camp natürlich auch als Vorbereitung gedacht war.
Wie die Feedback-Abfrage offenbarte, sind junge Leute durchaus an einer Teilnahme am Förderpreis interessiert, nur mangelt es teilweise etwa noch an den musikalischen Fähigkeiten oder an Mitmusikern. Weitere Workshop-Angebote, die gezielt auf die Bedarfe zugeschnitten sind, könnten diese Hürden beseitigen. Deshalb macht man sich bereits jetzt Gedanken über ein nächstes Music-Camp.
Spaß (fast) ohne Ende
Nicht zuletzt im Hinblick auf die Stimmung beim abschließenden gemeinsamen Jammen dieses ersten Camp-Projekts ist das ohne Zweifel eine gute Idee. So voller Euphorie rockten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren Dozenten noch gut zwei Stunden das “Kleine Musiktheater” in der Musikschule, dass alle nur sehr ungern ein Ende fanden. Mit mehr Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten, neuen Ideen und viel erlerntem Hintergrundwissen konnten sie spontan, ungeübt zusammen Musik machen und hatten Riesenspaß dabei. Mission erfüllt!