Als die Malgruppe vor einem Vierteljahrhundert vom Gründer Jochen Kahlert ins Leben gerufen wurde, entstanden zunächst nur kleinformatige Aquarelle. Seitdem widmet sich die heute zehnköpfige Gruppe der Malerinnen aber auch anderen Techniken und vielen verschiedenen Materialien. Neben üblichen Leinwänden nutzen sie als Malgrund ebenso Holz, Glas, Stein und Stoff, experimentieren mit Acryl und Öl oder einem Mix aus mehreren Techniken.
Spaß am Malen das Wichtigste
„Früher konnte man die Bilder mit dem Lineal messen, mittlerweile braucht man manchmal einen Zollstock“, brachte es Gründungsmitglied Eugenie Neumann in ihrer Ansprache auf den Punkt. Aus der kleinen Gruppe ist über die Jahre für alle Mitglieder „ein sehr schönes Hobby“ mit großer Bedeutung geworden. Und sie sind sich dabei dem Motto des Gründers stets treu geblieben: „Miteinander malen, voneinander lernen.“ Denn bei niemandem wird ein besonderes Können vorausgesetzt – die Freude am Malen und die Vielfalt der Kunstwerke stehen im Vordergrund.
Vom Gemälde bis zu Postkarte
Die Motive finden die Frauen überall um sich herum: Blumen, Friesenhäuser oder die typische Sylter Landschaft inspirieren zu den Gemälden in jeder Größe. Aber auch Abstraktes wie eine verbildlichte Gedankenwelt zeigt sich in den Werken, da arbeitet eine jede ganz individuell. Als schöne Mitbringsel haben sich über die Jahre die handbemalten Postkarten oder Taschen etabliert. Schließlich bereichert die Malgruppe – neben diversen Ausstellungen in verschiedenen Sylter Galerien – auch jeden Markt der Morsumer Kulturfreunde rund um das Muasem Hüs, wo die Besucher gern etwas bei den Hobby-Malerinnen erwerben.
Versteigerung für den guten Zweck
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Malgruppe luden die Morsumer Kulturfreunde am vergangenen Montag zur Vernissage ins Muasem Hüs ein. Ein Highlight war die spannende Versteigerung eines besonderen Gemäldes, welches im Dunkeln und im Schwarzlicht leuchtet: Den Grundeinsatz der Kulturfreunde von 200 Euro konnten die Gäste um jeweils fünf Euro erhöhen und dabei hoffen, der letzte Bieter zu sein.
An diesen fiel schließlich das Gemälde – worüber sich am Ende Pastor Ingo Pohl freuen konnte. Der Gesamterlös von stolzen 505 Euro für das Bild wurde an den Hilfsfond zugunsten geflüchteter Ukrainer, initiiert von der Facebook-Gruppe Gesucht-Gefunden-Sylt, dem Verein Sylter Unternehmer und dem Hotel- und Gaststättenverband Sylt, übergeben.
Die Ausstellung im Muasem Hüs ist noch bis zum 4. September zu sehen.