Angetrieben und bestärkt durch einstimmige Beschlüsse der Politik, durch klare Unterstützung der Schulen und Schüler sowie dem Jugendzentrum, nahm die Planung einen positiven Verlauf. Seit der Bauantrag für den ersten Bauabschnitt „Rollfläche“ beim Kreis Nordfriesland im April 2020 eingegangen ist, hakt es allerdings. Eine 40 Mitglieder starke IG „Anlieger“, mit nur wenigen Syltern in ihren Reihen, unternimmt alles, um den Bau zu verzögern.
Skatepark ist nicht gleich Multipark
In der Berichterstattung der letzten Jahre wurde oft einseitig über einen Skatepark am Stadion gesprochen. Hans Wilhelm Hansen ist nicht glücklich damit, wie der geplante Multipark in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. „Wenn über den Multipark diskutiert wird, geht es fast immer um den Skatepark. So könnte der Eindruck entstehen, wer gegen den Rollsport ist, lehnt auch den übrigen allgemeinen Sportbetrieb im Multipark ab. Dabei macht dieser Bereich am Ende gerade mal 15 Prozent der gesamten Fläche aus“, erklärt der Vorsitzende des TSV Westerland. Dass auch andere Sportarten neben der Leichtathletik des TSV, nämlich Beachvolleyball, Basketball, Parcours und Boule dort eine Heimat finden sollen, wurde oft nicht erwähnt.
Ungewisse Zukunft für die Leichtathletik
Eine Disziplin liegt Hans Wilhelm Hansen naturgemäß besonders am Herzen – die Leichtathletik. Neben den verschiedenen Laufdisziplinen, die auf zwei Strecken über 200 und 400 Meter stattfinden sollen, sind auch Anlagen für Hochsprung, Speerwerfen, Kugelstoßen und Weitsprung im Multipark geplant. Mit Blick auf das aktuelle Hin und Her, das einen Baubeginn immer wieder verzögert, sieht Hansen sich zu der Aussage gezwungen: „Uns läuft für die Leichtathletik die Zeit davon. Uns brechen Mitglieder und Strukturen weg. Und die kommen dann nicht so einfach wieder zurück, wenn der Multipark steht.“
Sein Gedanke lautet daher, schon jetzt, parallel mit dem Bauplan für die Leichtathletik zu starten und nicht darauf zu warten, dass der erste Bauabschnitt zum Skatepark durch ist.
Generationsübergreifende Räume schaffen
Skateboarding Sylt akzeptiert die Sichtweise des TSV-Vorsitzenden und vertraut auf eine gemeinsame Zukunft im Multipark Sylt. Dazu Gernot Westendorf, Vorsitzender des SBS: „Wir Sylter müssen jetzt eng zusammen stehen für den Multipark. Unsere Insel braucht öffentliche Räume, die positiv und generationsübergreifend funktionieren. Überall in Deutschland werden soziale Treffpunkte gefordert und geplant. Es wäre ein fatales Zeichen für die Zukunft der Insel, den Multipark am Stadion aus den Augen zu lassen.“
Dem TSV Westerland und Skateboarding Sylt ist es zudem wichtig, bei bevorstehenden Gesprächen zwischen der Gemeinde und der IG „Anlieger“ beteiligt zu sein, um so die Interessen ihrer Vereine vertreten zu können. Jedem soll klar sein, dass die beiden Vereine den Multipark im alten Stadion als gemeinsames Ziel haben.