Bereits im Jahr 2018 wurden Schäden am historischen Gebäude festgestellt, die dazu geführt hatten, dass die Mitarbeiter in die Stephanstraße umziehen mussten. Seitdem sind sie dort in Containern und im Gebäude der Telekom untergebracht. 2020 hat dann das Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) im Auftrag des Landes begonnen, den Bau zu sanieren.
Warmwasser über Solaranlagen
So wurde die Gebäudehülle etwa mit Innendämmung im denkmalgeschützten Bereich ertüchtigt, um erneuerbare Energien hier überhaupt nutzen zu können. Der Gaskessel wurde außer Betrieb genommen, um direkte Emissionen zu vermeiden. Der Bedarf an Heizwärme wird stattdessen über Geothermie und Wärmepumpen abgedeckt. Das Warmwasser soll künftig über thermische Solaranlagen bereitgestellt werden und die Stromversorgung in dem ehemaligen Gerichtsgebäude wird durch Photovoltaik-Anlagen unterstützt.
„Wir haben uns dafür entschieden, nicht abzureißen und das halte ich für richtig“, erklärte Gabriele Pfründer, Geschäftsbereichsleiterin Landesbau des GMSH, während sie der Finanzministerin das Innere des Gebäudes präsentierte. Dass sich hier alles noch im Rohbau befindet und man auch mal darauf achten muss, wo man hintritt, war für Monika Heinold kein Problem: „Ich bin baustellenerprobt.“

Historie und Moderne
Dass es gar nicht so einfach ist, das historische Gebäude mit der modernen Technik zu verbinden, erklärte Architekt Götz Lammers: „Gerade was die Statik betrifft, wurde früher viel intuitiv gebaut. Da gab es keine Vorschriften. Das holt uns heute ein.“
Nach aktuellem Stand soll das Gebäude Mitte 2023 fertiggestellt werden. Bis dahin hat das Land voraussichtlich 18,5 Millionen Euro in das Polizeirevier gesteckt. Zu Beginn der Planung sollten es noch 11,9 Millionen sein. Im Zuge der Ausschreibung musste das GMSH jedoch feststellen, dass Bauen auf Sylt deutlich teurer ist als im Rest des Landes.
„Sanieren ist klimaschonender“
Hinzu kamen notwendige Baumaßnahmen, die zu Beginn noch nicht absehbar waren. So mussten etwa über dem Eingangsbereich große Stahlträger in die Außenwand eingebracht werden, um die Gewölbedecke zu stabilisieren. Und aktuell hat die globale Materialknappheit die Preise weiter in die Höhe getrieben.
„Es ist ein Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen“, so die Ministerin. „Die aktuellen Krisen machen noch einmal deutlich: Wir müssen mit dem Energiesparen vorankommen. Sanieren ist klimaschonender als neu bauen und mit der Umstellung der Wärmeversorgung wird künftig deutlich weniger Energie verbraucht.“
Auch Revierleiter Dieter Johannsen zeigte sich erfreut über den aktuellen Stand der Arbeiten: „Wenn wir hier einziehen, werden viele Mitarbeiter sicherlich große Augen bekommen.“ Auch dass alles nach neuestem Stand der Technik saniert wird, freut Johannsen: „Damit wird ganz weit in die Zukunft gedacht, und das ist auch gut so.“