Gezeiten Tanz Company Sylt in der Keitum Arena

Chance of Challenge

Zwei Wochen wurde im Sommerferien-Tanzprojekt "Gezeiten Tanz Company Sylt" unter der Führung von Tanzpädagogin Suheyla Ferwer geübt, bevor die 26 Schülerinnen und Schüler aller Sylter Schulen am ersten Augustwochenende in der Keitumer Arena ihren großen Open-Air-Auftritt hatten.
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Wir befinden uns in herausfordernden Zeiten, in denen die Distanz unser täglicher Begleiter geworden ist. Das spüren wir jeden Tag, wenn wir uns zum Einkaufen eine Maske aufsetzen müssen oder unseren Freunden zur Begrüßung nicht die Hand reichen dürfen. 

Manche von uns werden aber jeden Tag mit einer Distanz konfrontiert, die nicht erst durch Corona entstanden ist. Wer aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht oder sexueller Orientierung diskriminiert, ausgegrenzt oder bedroht wird, sieht sich jeden Tag vor Herausforderungen gestellt, die sich alle anderen kaum vorstellen können.

Chance of Challenge:
Herausforderungen als Chancen sehen

Diese Herausforderungen hat Tanzpädagogin Suheyla Ferwer gemeinsam mit ihrem Co-Trainer Dennis Gierga und 26 Schülerinnen und Schülern der dritten bis zwölften Klasse zum Thema gemacht für das diesjährige Sommerferienprogramm der „Gezeiten Tanz Company Sylt“. 

Herausgekommen ist das Tanzprojekt „Chance of Challenge“, das sich auf feinsinnige und einfühlsame Weise den Herausforderungen aktueller Ereignisse tänzerisch widmet und damit am Samstag und Sonntag, 1. Und 2. August, für tosenden Applaus in der Keitumer Arena am Helhoog sorgte.

Keitum Arena:
Ein besonderer Austragungsort

Dieser außergewöhnliche Austragungsort war nicht umsonst gewählt, denn auch die Gezeiten Tanz Company Sylt selbst sah sich vor besondere Herausforderungen gestellt. So war nicht nur das Training von Abstands- und Hygieneregeln geprägt, auch der Alte Kursaal am Rathausplatz, für gewöhnlich Austragungsort für Sylter Tanzaufführungen, stand aufgrund der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht zur Verfügung. 

Ganz nach dem Motto des diesjährigen Tanzprojektes wurden diese Herausforderungen als Chance genutzt, um mit Unterstützung des Keitumer Ortsbeirates eine einzigartige Tanzshow unter freiem Himmel und direkt am Wattenmeer zu präsentieren.

Eine einzigartige Tanzshow

Jeweils 120 Personen durften den Aufführungen beiwohnen und erlebten 26 hochtalentierte Tänzerinnen und Tänzer in einer einzigartigen Show, die begleitet wurde von bewegenden Gesangseinlagen der Schulsozialarbeiterin Klara Ringele, die das Projekt gemeinsam mit Inseljugendpfleger Holger Bünte begleitete. 

Suheyla Ferwer und Dennis Gierga schafften es mit Bravour, den Tanz von der Bühne auf die verschiedenen Ebenen der Keitumer Arena zu transportieren und diese choreografisch perfekt auszunutzen.

Ausdrucksstarke Choreografien
eindrucksvoll mit Leben gefüllt

Die Schülerinnen und Schüler füllten die Choreografien ausdrucksstark mit Leben und ließen das Publikum trotz aller Distanz hautnah an ihren Emotionen teilhaben. Die Ängste der Solo-Tänzerin bei der tänzerischen Umsetzung der „Black Lives Matter“-Bewegung auf der einen Seite und der Rückhalt auf der anderen, wenn ihre Mittänzerinnen und -tänzer ihr den Rücken stärken und auf Knien die für die Bewegung symbolische Faust in den Himmel heben. Oder die federleichte Selbstverständlichkeit, mit der zwei junge Männer miteinander ein Pas de deux tanzen.

Ein Wechselbad der Gefühle

Geprägt vom Spannungsfeld aus Einsamkeit und Zusammengehörigkeit sorgte die Show beim Publikum für ein Wechselbad der Gefühle. Wiederholendes Accessoire dabei war wie auch in unserem neuen Alltag die Maske – aber als eindrucksvolles Symbol auch der Rahmen, in den wir – mal von der Gesellschaft, mal von den Corona-Beschränkungen – gezwungen werden. Und über den wir, wie es uns die Tänzerinnen und Tänzer vorgemacht haben, dann und wann auch einmal hinausschauen sollten.

Choreografin Suheyla Ferwer mit Schirmherr Bürgermeister Nikolas Häckel
Choreografin Suheyla Ferwer mit Schirmherr Bürgermeister Nikolas Häckel

Gezeiten Tanz Projekt Sylt:
Fortsetzung im nächsten Jahr

Wer die diesjährigen Aufführungen der Gezeiten Tanz Company Sylt verpasst hat, wird sich freuen zu hören, dass schon für das nächste Jahr eine Fortsetzung geplant ist. Dann möchte Suheyla Ferwer die Tänzerinnen und Tänzer gern wieder im Alten Kursaal auftreten lassen, denn obwohl die Arena in Keitum sich als traumhafte Kulisse für eine Tanzshow gezeigt hat, tanzt es sich auf einer richtigen Bühne dennoch besser. Insbesondere, da im kommenden Jahr ein Mehrgenerationenprojekt von sechs bis 86 Jahren geplant ist. Einen prominenten Tänzer hat sie für 2021 bereits gewinnen können: Bürgermeister Nikolas Häckel hat für einen Gastauftritt zugesagt.

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