Beide Kandidaten hatten sich am Sonntagabend im Rathaus Westerland eingefunden, wo gegen 20 Uhr das Wahlergebnis bekanntgegeben wurde.
CDU-Kandidat enttäuscht
Clemens Raab zeigte sich vom Ergebnis enttäuscht: „Wir haben es leider nicht wie erhofft geschafft, unsere Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren.“ Zu dem Warum konnte der Kandidat so kurz nach der Wahl noch nichts sagen: „Das werden wir in den nächsten Tagen analysieren. Natürlich hat uns die politische Lage im Bund derzeit nicht gerade geholfen.“ Für die CDU sitzt Raab derzeit im Finanzausschuss der Gemeinde Sylt. Politisch möchte er auch weiterhin aktiv bleiben: „Das mache ich seit vielen Jahren mit Herz und werde es auch weiter tun.“
Häckel freut sich über “Vorschusslorbeeren”.
Über das klare Ergebnis zeigte sich der alte und neue Bürgermeister erfreut: „Das sind auch viele Vorschusslorbeeren, denen ich mich würdig erweisen möchte“, so Häckel. Seinen anstehenden Urlaub will der Bürgermeister nutzen, um den vergangenen Wahlkampf sacken zu lassen: „Ich werde mir viele Gedanken machen, losgelöst vom Wahlkampf und den Emotionen, die darin stecken, damit ich in drei Wochen mit aufgeräumtem Gedankengut starten kann.“
Rückenwind nutzen, um mehr eigene Meinung zu transportieren
Den Rückenwind von fast 70 Prozent der Wähler will Häckel dann nutzen, um auf einer neuen Ebene mit allen Beteiligten ins Gespräch zu kommen: „Ich werde mit Sicherheit auch mehr eigene Meinung transportieren – auch wenn ich kein Stimmrecht habe. Das ist etwas, was ich als Wunsch vieler Wähler mitgenommen habe: Klarer Position zu beziehen und damit Richtungen vorzugeben – oder zumindest Meinungen zu bilden.“
Im ersten Wahlgang hatten Nikolas Häckel 46,7 Prozent und Clemens Raab 32,5 Prozent aller Stimmen erhalten. Die Wahlbeteiligung war bei der Stichwahl mit 44,3 Prozent deutlich geringer als noch im ersten Wahlgang, bei dem 52,2 Prozent aller Wähler zur Urne gegangen waren.