Da fragt man sich: Was um Himmels willen macht den Posten eines Strandaufsehers so attraktiv? Eigentlich nichts – wenn, ja wenn Sievers nicht in einem besonders reizvollen Umfeld gearbeitet hätte. Denn sein Strandabschnitt war der FKK-Bereich, und FKK, das war seinerzeit noch eine ganz schön aufregende Sache.
Bewerbungen aus der ganzen Welt
Die Presse schnappte die Meldung jedenfalls auf, und schnell verbreitete sie sich quer durch Deutschland, dann durch Europa, und zu guter Letzt schwappte sie noch über den großen Teich bis nach Amerika.
Es brauchte nur wenige Tage, da waren schon 200 Bewerbungen eingetrudelt. Bayern und Berliner boten sich an, auch zwölf Franzosen hielten sich für den Posten unbedingt geeignet, ja, sogar ein Inder empfahl sich. Den Zuschlag erhielt dann aber doch ein Sylter – im übrigen der einzige Bewerber von der Insel.
Unfreiwilliges Bad
Was ein Aufseher am FKK-Strand zu tun hatte? Vor allem musste er, der das Privileg genoss, als einzig Bekleideter unter den Nackten weilen zu dürfen, mit scharfem Blick Ausschau halten. Insbesondere die Dünenkante behielt der Wächter gut im Auge, denn nur allzu gern verschanzten sich dort Lüstlinge mit ihren Ferngläsern. Wehe dem, der erwischt wurde: Dann wurden die Nudisten rabiat, und mehr als einmal musste ein solcher Spanner zur Abkühlung ein unfreiwilliges Bad in der Nordsee nehmen.